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Am frühen Morgen des 6. Januar 2009 flogen meine Frau Sylvia Jahn und ich von Düsseldorf nach Leipzig, wo uns nach einem einstündigen Lufthansa-Flug mein Cousin Helmut Spitzner und seine Frau Waltraud bereits bei für uns Niederrheiner völlig ungewohnten - 21 C ° erwarteten. Mit dem Pkw ging es ohne Eile weiter in Richtung des verschneiten Vogtlandes, wobei wir gegen Mittag auch der Innenstadt von Zwickau einen kurzen Besuch abstatteten. Zu unserem Standort im Vogtland hatten wir erneut - wie bereits im Oktober 2007 - das recht einsam gelegene Waldhotel Zöbischhaus in Bad Reiboldsgrün bei Auerbach gewählt.ß> |
Von Auerbach aus unternahmen wir nun täglich Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung. Touristische Aspekte sowie familiengeschichtliche Gesichtspunkte waren maßgeblich für die Auswahl der jeweiligen Ziele. So trafen wir uns in Reichenbach nach einer entsprechenden Verabredung mit entfernten Verwandten: mit Bernd Christian Spitzner und seinen Eltern Bernd Roland Spitzner und Martha Heidrun geb. Kuschminder. Ein direkter Vorfahre dieser vogtländischen Familie war Johann Gottlob Spitzner (1797 Wernesgrün - 1852 Reichenbach), der wiederum ein älterer Bruder meines eigenen Vorfahren Johann Christian Spitzner (1801 Wernesgrün - 1864 Wernesgrün) war, wie wir bereits vor einiger Zeit festgestellt hatten.
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Der Besuch in der Stadt Reichenbach war für uns aber nicht nur für die engere Geschichte der Familie Spitzner, sondern auch unter kirchengeschichtlichen Aspekten von Interesse. Der Pfarrerssohn Georg Friedrich Spitzner (1688 Blankenhain - 1764 Reichenbach), von dem sich ein Portrait erhalten hat, wurde nämlich 1716 Amtmann in Reichenbach. 1720 kam es dort zu einem großen Stadtbrand, dem auch die Stadtkirche St. Petri und Pauli zum Opfer fiel. Nach einem zeitgenösischen Urteil gehörte Amtmann Spitzner, dessen Haus ebenfalls abgebrannt war, zu denjenigen spendablen Bürgern, die im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche "von Gott erwecket" wurden, "besondere Stücke der Kirchen auf ihre Kosten machen zu lassen". So hat sich Amtmann Spitzner "gegen unsere Kirchen und Schule (...) als ein grosser Wohlthäter erwiesen, aus eigenem Liebes-Triebe, die Cantzel in dieser Kirche erbauen, und hernach auch vergolden und mahlen lassen, auf welcher dann am Sonntage Laetare 1723 das erste mal gepredigt worden".
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Zu den Orten, die wir besuchten bzw. besichtigten, gehörte auch Eibenstock im Erzgebirgskreis. Die Bergstadt Eibenstock zählt heute mit ihren 13 Ortsteilen rund 6.500 Einwohner. Der Familienname Spitzner ist dort bereits seit dem Jahre 1553 nachweisbar. Nach den einschlägigen Eintragungen im Gerichtsbuch von Eibenstock, das im Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt wird, kaufte im Jahre 1553 am Montag nach Maria Lichtmess Hans Spitzner, ein Sohn von Nickel Spitzner aus Wernesgrün und mit Magdalena Seidel verheiratet, von den Erben des Andres Seidel ein kleines Haus. Das Häuschen ist jedoch bereits 1559 durch Feuer "verdorben". Die Brandstätte wird daher mitsamt einem Garten an Thomas Meiner "ufn Schneeberg" verkauft, bei dem Hans Spitzner Schulden gemacht hatte. 1561 geht die Liegenschaft von Meiner auf Jakob Jauhe über. Baltzer Spitzner wiederum, Sohn des Fuhrmanns Balthasar Spitzner in Auerbach, heiratete am 19. Mai 1588 in Eibenstock Magdalena Wiesner, eine Tochter von Georg Wiesner. Nach dem Tode Baltzers im Jahre 1599 wurden für seine Witwe, seinen 7-jährigen Sohn Balthasar und seine erst 9-wöchige Tochter Magdalena Vormünder bestellt.
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Während unseres gesamten Aufenthalts im Vogtland herrschte stets bilderbuchhaftes Wintersportwetter. Ein ganztägiger Ausflug führte uns daher in das Wintersportzentrum Klingenthal im Südosten des Vogtlandkreises an der Grenze zu Tschechien. Ebenfalls gar nichts mit der Familiengeschichte gemein hatte ferner unser Besuch des bei Schneckenstein unweit Tannenbergsthal in einem Waldgebiet anstehenden Topas-Felsens. Er wurde 1727 von dem Tuchmacher Christian Kraut aus Auerbach entdeckt. Dieser Felsen ist der einzige seiner Art in Europa und erweckte schon bald das Interesse des sächsischen Königs. Heute stehen der Felsen und eine Fläche von 8 ha um ihn herum als Flächennaturdenkmal unter Schutz.
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Über Belleben in Sachsen-Anhalt, dem Wohnort meines Cousins, und Leipzig reisten wir nach erlebnisreichen und interessanten Tagen schließlich wieder zurück nach Kamp-Lintfort am linken Niederrhein.
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