wappen-1673-klein.jpg
albert_name.gif
- Reisebericht 2010 -
Letzte Aktualisierung: 26.01.2010
wappen-1673-klein.jpg
-
pfeil_weiss_rechts.gif   Vorbemerkung
pfeil_weiss_rechts.gif   Familiengeschichte
pfeil_weiss_rechts.gif   Familiennamen
pfeil_weiss_rechts.gif   Ortsnamen
pfeil_weiss_rechts.gif   Reisebericht 2007
pfeil_weiss_rechts.gif   Reisebericht 2009
pfeil_weiss_rechts.gif  Reisebericht 2010
   Hinweis
   Reise durch das Vogtland und das Erzgebirge
   PDF-Version
pfeil_weiss_rechts.gif   Publikationen
pfeil_weiss_rechts.gif   Linkliste
pfeil_weiss_rechts.gif   Impressum
pfeil_weiss_rechts.gif   Kontakt
pfeil_weiss_rechts.gif   H O M E
0. Hinweis 1. Reise durch das Vogtland und das Erzgebirge 2. PDF-Version nach unten

adobe_acrobat.gifWICHTIGER HINWEIS: einige Informationen auf meiner Homepage sind im PDF-Format abgelegt. Sie benötigen dafür den kostenlosen Acrobat-Reader von ADOBE!

zurück

Im Januar 2010 führte meine Frau Sylvia Jahn und mich eine weitere Winterreise in das sächsische Vogtland und das angrenzende Erzgebirge. Am frühen Morgen des 4. Januar flogen wir mit der Lufthansa von Düsseldorf nach Leipzig, wo uns in der Ankunftshalle des Flughafens bereits mein Cousin Helmut Spitzner aus Belleben im Salzlandkreis/Sachsen-Anhalt und seine Frau Waltraud geb. Hartnauer erwarteten. Per Pkw ging es sogleich weiter durch die verschneite Landschaft in Richtung Erzgebirge. Zu unserem Standort für eine Woche hatten wir in diesem Jahr das ansprechende Hotel Forstmeister in der Gemeinde Schönheide ausgewählt.


Schönheide - die "schöne Heide" - liegt 700 m über Normalnull im Westen des Erzgebirgskreises in einem Nebental der Zwickauer Mulde, wurde ab 1537 als Waldhufendorf besiedelt, hatte spätestens 1643 ein eigenes siegelführendes Gericht und zählt heute bei abnehmender Tendenz nur noch rund 5.000 Einwohner (1950: 10.519!). Das Gemeindegebiet von Schönheide grenzt im Norden an Stützengrün, im Osten und Südosten an Eibenstock, im Westen an Auerbach und im Nordwesten an Steinberg.

Mit dem seit dem 19. Jahrhundert durch seine Bürsten- und Pinselfabrikation bekannten Ort, dessen Besiedlung sich auf einer Länge von 5 km erstreckt, hat es für uns eine besondere familiengeschichtliche Bewandtnis, denn hier heirateten im Oktober 1881 unser Urgroßvater, der gelernte Schuhmacher Friedrich Albert Spitzner (1854 - 1901) aus dem nicht weit entfernten vogtländischen Wernesgrün, und die ortsansässige Weberin und Lohnfuhrmannstochter Marie Louise Morgner (1857 - 1894). Der erste Wohnsitz der Eheleute Spitzner war 1881 im Hause Schönheide Nr. 373, wo der Urgroßvater seinem Handwerk nachging, doch gelang es uns nicht, den Standort dieses Gebäudes anhand der heute gültigen Einbennungen und Hausnummerierungen zu ermitteln. Spätestens im Jahre 1887 verzogen die Eheleute Spitzner nach Marienthal bei Zwickau.

Der erste Kirchenbau in Schönheide wurde am 10. Oktober 1596 interessanterweise durch den Diakon Balthasar Spitzner (1564 - 1633) aus Auerbach - er war der erste evangelisch-lutherische Geistliche aus der Familie Spitzner - eingeweiht und gehörte zunächst als Filialkirche zur Auerbacher Parochie. Erst 1677 wurde Schönheide eine eigenständige Pfarre. Die 1692/99 erweiterte Kirche stürzte jedoch im Jahre 1764 ein, so dass ein Neubau erforderlich wurde, der 1776 begonnen wurde, aber erst 1790 vollendet werden konnte. Im oberhalb der unlängst restaurierten Kirche gelegenen Pfarramt erhielten wir freundlicherweise Gelegenheit, im Kirchenbuch der Martin-Luther-Kirche den Heiratseintrag unserer Urgroßeltern vom 12. Oktober 1881 im Original einzusehen.

Im am 22. Oktober 1883 in Dienst gestellten und im Stil der deutschen Neorenaissance erbauten Rathaus von Schönheide ist auch die zweiseitige standesamtliche Heiratsurkunde vom 10. Oktober 1881 noch vorhanden. Allerdings fand der Dienstbetrieb der sich im Zuge der Industrialisierung und des mit ihr verbundenen Bevölkerungszuwachses weiter ausdehnenden Gemeindeverwaltung 1881 noch in zwei angemieteten Zimmern statt. Erst am 25. Mai 1882 erfolgte die Grundsteinlegung zum Neubau des Rathauses, das zugleich auch Hotel- und Restaurationszwecken diente.

Im Hotel Forstmeister trafen wir nach einer entsprechenden Verabredung erneut mit unserem Namensvetter Klaus Spitzner aus Schönheide zusammen, den wir bereits im Oktober 2007 kennen gelernt hatten. In der Zwischenzeit war anhand noch vorhandener Familiendokumente herausgefunden worden, dass sein schon früh verstorbener Ururgroßvater August Spitzner (1845 - 1888) ebenfalls - wie unsere Vorfahren - aus der Streusiedlung Schnarrtanne bei Auerbach stammte, wo er als Forstwart tätig und seit 1871 mit Caroline Schädlich (1847 - 1923) verheiratet war. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlegte man dann den Wohnsitz von Schnarrtanne nach Schönheide. Weitere Aufschlüsse über die direkten Vorfahren von Klaus Spitzner im 18. und im frühen 19. Jahrhundert werden mit Gewissheit von einer Einsichtnahme in die Tauf-, Heirats- und Sterbebücher der Pfarre Auerbach erwartet.

Von unserem Standort Schönheide aus unternahmen wir täglich gezielte Exkursionen in die nähere vogtländische und erzgebirgische Umgegend, so u.a. zur Deutschen Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz, nach Schwarzenberg, wo der Blankenhainer Pfarrerssohn Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764) kursächsischer Kreisamtmann und Kommissionsrat war, nach Aue, nach der Großen Kreisstadt Annaberg-Buchholz im Sehmatal, wo wir natürlich u.a. die St.-Annen-Kirche besichtigten, zur Bergstadt Eibenstock, zum Aussichtsturm auf dem Kuhberg (795 m) bei Stützengrün, zum Aussichtsturm auf dem Auersberg (1.019 m) bei Wildenthal sowie in den Kur- und Wintersportort Oberwiesenthal an der Grenze zu Tschechien mit der mehrfach restaurierten kursächsischen Postmeilensäule von 1730 auf dem Marktplatz und dem Fichtelberg, dem mit 1.214,6 m höchsten Berg Sachsens.

Die erlebnis- und erkenntnisreiche Woche im Vogtland und im Erzgebirge ging am 9. Januar 2010 mit dem Rückflug von Leipzig nach Düsseldorf zu Ende.

zurück

nach oben